Die erste Zeit nach der Geburt eines Babys ist für die meisten Eltern etwas Magisches. Doch für Celine Hatcher und ihren Mann ist dieser Moment der schlimmste ihres Lebens.
Vor genau vier Jahren erblickte die kleine Ava das Licht der Welt. Wenige Sekunden nach ihrer Geburt merkte Celines Mutter, dass etwas nicht stimmte.
Äußerlich war das kleine Mädchen ganz anders als andere Babys. Ihr Gesicht war entstellt, und ihre Ohren fehlten. Wie sich die Australierin in einem Interview mit Yahoo News erinnerte, verwandelte sich für Avas Eltern die Freude über ihr Neugeborenes plötzlich in „Schock, Angst und Unsicherheit“.
„Natürlich macht man sich die schlimmsten Gedanken – ich hatte schreckliche Angst, dass mein kleines Mädchen es nicht schaffen würde“, sagte Selina. Die frischgebackene Mutter fürchtete nicht nur um Avas Leben, sondern wurde auch von Schuldgefühlen geplagt. Die Frau befürchtete, dass sie während ihrer Schwangerschaft etwas getan hatte, das dazu führte, dass ihre Tochter nicht ganz gesund zur Welt kam.
Celine und ihr Mann Jonathan brauchten Monate voller Krankenhausbesuche und Tests, bis sie endlich erfuhren, was ihre Tochter von anderen Kindern unterscheidet: Ava wurde mit dem Treacher-Collins-Syndrom geboren.
Diese seltene genetische Störung beeinträchtigt unter anderem das Wachstum der Gesichtsknochen und des Gesichts Gewebes. Sie betrifft eines von 50.000 Kindern in Australien. Die Krankheit äußert sich unter anderem in Sprach- und Hörproblemen.
Die ersten Tage waren für die kleine Familie nicht einfach. „Es ist nicht nur der Schock, die Angst, die Traurigkeit und die Ungewissheit; man stellt sich alle möglichen schlimmen Szenarien vor“, erklärt Avas Mutter.
Als Ava ohne Ohren geboren wurde und gerade einmal drei Wochen alt war, wurde sie mit einem Knochenleitungshörgerät ausgestattet. „Das kleine Mädchen hatte ein so kleines Gesicht und einen so kleinen Kopf, dass das Gerät riesig erschien“, sagt Celine. „Später nannten wir sie unseren kleinen Roboter. Heute ist das Mädchen aus Sydney vier Jahre alt und kann dank der Geräte „sehr gut hören“.
Jetzt hat ihre Mutter den Mut gefunden, ihre Geschichte auf Instagram öffentlich zu machen und anderen einen Einblick in das Leben mit Ava zu geben. „Ich muss erst noch lernen, wie ich mich für Ava und andere Menschen mit Behinderungen einsetzen kann, damit sie sich gehört, geliebt und einbezogen fühlen.“