Es stellt sich also die Frage, ob es möglich ist, Gegenstände von verstorbenen Verwandten aufzubewahren.
Viele Menschen sind ratlos, was sie mit den Sachen von kranken oder verstorbenen Verwandten und Angehörigen tun sollen. Sie sind sich nicht sicher, ob diese Gegenstände getragen, an andere verschenkt oder ganz weggeworfen werden können.
Eine Vielzahl von Aberglauben wurde historisch mit Krankheit und Tod in Verbindung gebracht. Infolgedessen können Gegenstände, die einmal von einer Person verwendet wurden, unbeabsichtigt zur einzigen greifbaren Darstellung einer bestimmten Erinnerung werden, die mit dieser Person verbunden ist. Ein weit verbreitetes Missverständnis ist, dass Gegenstände von kranken Personen negative Energie übertragen und dem nachfolgenden Benutzer schaden können.
Dennoch ist dies lediglich eine abergläubische Befürchtung; unbelebte Gegenstände können einer Person keinen Schaden zufügen, wenn sie nicht eine gewisse „magische Kraft“ in ihrem Bewusstsein besitzen. Die christliche Perspektive zu diesem Thema ist unkomplizierter. Lange Zeit gab es die Tradition, die Kleidung verstorbener Angehöriger an die Armen zu verteilen, um der Verstorbenen zu gedenken und sie in Gebeten zu beten. Die Ehrfurcht gegenüber den persönlichen Gegenständen der Verstorbenen wird in der christlichen Tradition der Verehrung von Reliquien veranschaulicht, also Gegenständen, die einst Heiligen gehörten. Im heidnischen Kontext schreiben viele Menschen diesen Gegenständen einen ähnlichen Status zu, indem sie sie als Amulette oder Medizin betrachten und ihnen die Fähigkeit zuschreiben, Heilung zu fördern.
Das Christentum schreibt Gegenständen keine innewohnenden Energien zu, weder „positive“ noch „negative“. Das einzige echte Risiko, das mit der Kleidung und den persönlichen Gegenständen einer Person verbunden ist, ist die mögliche Übertragung von Infektionskrankheiten. Es ist auch ratsam, den Kontakt mit diesen Gegenständen aus medizinischen Gründen zu vermeiden.
Darüber hinaus raten Psychologen und Psychotherapeuten oft davon ab, die Besitztümer einer kranken oder verstorbenen Person zu verwenden. Dies geschieht normalerweise, um weitere emotionale Belastungen und Schmerzen nach einem Verlust zu vermeiden. Diese Praxis hat jedoch nichts mit Mystizismus zu tun.