Mallory Harrison war eine Fischerin aus Labrador, Kanada. Sie wuchs mit ihrem Vater, einem Fischer, auf und liebte den Beruf. Cliff und Alan waren ebenfalls Brüder und Fischer.
Mallory, Cliff und Alan bestiegen an einem kühlen Samstagmorgen ihr vertrautes Boot, die Northern Swan, und fuhren hinaus auf die Wellen, gespannt, was sie an diesem Tag fangen würden. Sie waren etwa eine halbe Stunde unterwegs, als Mallory aus weiter Ferne ein seltsames Geräusch hörte. Es klang wie ein trauriges Lied.
Sie sprang schnell auf und ging auf das Geräusch zu. Dann sah sie es.
Mallory kniff die Augen zusammen und erkannte eine seltsame, dunkle Gestalt.
Der Eisberg bewegte sich mit den Wellen, und eine kleine dunkle Gestalt erschien und verschwand an der Oberfläche. Sie sah aus wie ein Robbenbaby, das in Schwierigkeiten geraten war.
Sie tauchte zum Steuerrad und steuerte das Boot direkt auf den Eisberg zu.
Der Eisberg war nun nah, und das Geräusch, das Mallory zuvor gehört hatte, wurde lauter. Es kam von dem Tier.
Mallory kletterte auf den Eisberg, während Alan Mühe hatte, dorthin zu gelangen. Doch als sie das Tier aus der Nähe sah, erstarrte sie.
Es war kein Robbenbaby. Sein Fell war schmutzig und nass und wuchs, je näher sie kamen. Es war klein und sah schwach und müde aus.
„Das ist ein Fuchs! Ein Polarfuchs!“, rief Mallory, aufgeregt, zum ersten Mal einen echten zu sehen, genau wie Alan. Die Neugier siegte, und er näherte sich langsam. Das Tier war in einem schlechten Zustand.
Langsam kniete Mallory nieder, streckte ihre Jacke aus und nahm das traurig aussehende Tier in die Arme.
Der Fuchs war völlig regungslos. Er musste vom Überlebenskampf erschöpft sein, denn er hatte keine Kraft mehr, sich zu wehren.
Als Mallory und Alan das Boot bestiegen, rollte sich der arme Fuchs in einer Ecke zusammen. Mallory fütterte den Fuchs mit Keksen, die er sofort fraß.
Die drei staunten über das scheue Tier. Die Brüder lachten darüber, wie sehr sie sich noch vor wenigen Augenblicken vor ihm erschreckt hatten.
Als die Mannschaft ans Ufer zurückkehrte, baute Mallory dem Fuchs ein Bett aus Sägemehl und rief sofort das örtliche Wildtierzentrum an. Die Mitarbeiter trafen schnell ein, da Polarfüchse in freier Wildbahn selten sind. Sie untersuchten den Fuchs und kamen zu dem Schluss, dass er seit Tagen feststeckte. Er war weiß und dick, aber sein Fell war schmutzig und verfilzt. Er war erschöpft und hatte an Gewicht verloren, aber seine Vitalfunktionen waren normal. Mallory war einfach nur froh, dass sie beschlossen hatten, dem Fuchs zu helfen. Sonst wäre er weiter aufs Meer hinausgetrieben, wo sie ihn nicht gesehen hätten. Der Fuchs war zuvor von Menschen gerettet worden und wollte sie nicht verlassen. Deshalb lebt er jetzt auf einer Insel, auf der früher Hunde zum Schlittenziehen ausgebildet wurden. Er hat sich vollständig erholt und ist so glücklich wie eh und je.